Altarweihe mit Bischof Wilhelm Krautwaschl
Erntedank heißt danken für alles was im vergangenen Jahr gelungen ist, was gemeinsam geschaffen wurde, aber auch was man gemeinsam erlebt hat. Erlebt hat die Pfarrkirche Koglhof seit ihrer ersten Erwähnung im 13. Jahrhundert viel. Bereits 1374 wurde sie als Marienkirche mit reger Wallfahrertätigkeit urkundlich erwähnt, damals war sie noch eine Filialkirche von St Georgen. Am 5. Oktober 1788 wurde das erste Mal die Pfarrmesse in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Koglhof gefeiert und seit damals ist sie die Pfarrkirche von Koglhof, die St. Georgen-Kirche ist seither eine Filialkirche.
Vieles hat sich baulich in diesen Jahren verändert, wurde renoviert, restauriert sowie ergänzt. Die letzte Innenrenovierung war im Jahr 1967 unter Pfarrer Johann Rudolf und dem damaligen Pfarrkirchenratsobmann Johann Schreiner. In der Pfarrchronik kann man nachlesen: „Das neue Jahr (1967) wurde mit einem Bittruf eingeleitet, alles daran zu geben, das Gotteshaus durch eine Renovierung wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen...“
Vieles hat sich seither getan, es wurde einiges erneuert oder renoviert: z. B Heizung, Dach, Kirchturm, Fassade, uvm. Große Sorge bereitete auch der Befall des Holzes durch den Holzwurm, der mittlerweile beseitigt werden konnte. Trotz dieser vielen Instandsetzungsarbeiten zeigte sich, dass eine Gesamtrenovierung des Innenraumes unumgänglich ist.
Den Stein ins Rollen brachte Pfarrer Mag. Johann Schreiner. Er war die treibende Kraft hinter der Renovierung. Damals wie heute wäre es jedoch unmöglich, ohne die vielen fleißigen, freiwilligen Helfer das Gesamtkonzept zur Vollendung zu bringen. Laut Wirtschaftsrat-Vorsitzendem Edi Schweiger wurden über 1000 Stunden freiwilliger Arbeit geleistet. Schweiger hat selbst organisiert, gemanagt, mitgearbeitet, er war fast täglich auf der Baustelle „Kirche“ um den Baufortschritt voranzutreiben. Ihm gebührt seitens der Pfarre ein besonderer Dank.
Doch was wurde bei der Renovierung gemacht? Die bei der letzten Innenrenovierung im Durchgang zum Seitenaltar aufgestellte Orgel wurde wieder an ihren Ursprungsplatz in der Filialkirche St. Georgen - der ältesten Kirche des oberen Feistritztales – zurückgebracht. Nach sorgfältigen liturgischen, finanziellen, musikalischen und pastoralen Abwägungen wurde gemeinsam mit dem Organisten, Mag. Matthäus Faustmann, die Entscheidung für den Ankauf einer neuen, hochwertigen digitalen Sakralorgel getroffen.
Ein wichtiges Thema bei der Renovierung war die Neugestaltung von Altar, Ambo und Sessio. Die Gesamtkomposition sollte die Pfarre, den Ort, den Glauben und vor allem die Gemeinschaft und den Zusammenhalt wiederspiegeln. Der Burgauer Künstler Josef Lederer überzeugte dabei mit seiner Idee: Altar, Ambo, Sessio und Osterleuchter sind aus hellem, heimischem Ahornholz mit ruhiger Oberfläche gefertigt. Altar und Ambo tragen zusätzlich Elemente aus Bronze, die einen Bezug zu verschiedenen Versen aus der Bibel haben.
Beim Altar sind es die Worte: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28) und: „Einer trage des anderen Last.“ (Gal 6,2).
Beim Ambo ist es die Zusage Jesu an seine Jünger, die sich gerade wieder einmal fürchten: „Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt 28,20).
Josef Lederer dazu: „Das Leben schenkt uns viel Freude und Schönes, gleichzeitig erleben und durchleben wir aber auch unruhige, beunruhigende und belastende Zeiten, das kann Furcht und Angst auslösen. Darauf finden Menschen verschiedenste Antworten: Man kann sich in Arbeit stürzen, in Alkohol oder Drogen… Wir Christen haben einen Vorteil: Wir können uns zu Jesus flüchten, wir können uns in Gottes Liebe begeben: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken, ich will euch Freude bereiten. So lädt uns Jesus ein.“
Die gesamte Renovierung gestaltete sich sehr umfangreich, so wurde auch der Putz abgetragen, neu ausgemalt, die Heiligenfiguren, Bilder und Altäre restauriert und neu vergoldet sowie die in die Jahre gekommenen Fenster neu verglast.
Besondere Momente konnten die Kinder erleben, die bei der Altarweihe dabei waren: Bischof Wilhelm Krautwaschl bezog sie bei der Weihe und der Beisetzung der Reliquien aktiv mit ein. An den Gesichtern der Kinder war die Begeisterung über das Geschehen zu erkennen.